„Wir haben mehr unbesetzte Stellen als jedes andere EU-Land und es wird nicht besser. Macht die Regierung so weiter, brauchen wir für 2030 keine Vision, sondern einen Notfallplan“, warnt ÖHV-Präsident Walter Veit, dass in einem der reichsten Länder der Welt Leistungen von der Kinderbetreuung bis zur Krankenpflege nicht mehr in vollem Ausmaß erbracht werden können.
Veit: Zukunft nicht aufs Spiel setzen
Ein Blick auf die Geburtenzahlen zeigt, wohin die Reise geht. Wie gegengesteuert werden kann, macht Deutschland vor, Österreich dagegen setzt auf Asyl-Populismus, der Denkhorizont ist die nächste Wahl. „Schluss mit dem Schielen zum rechten Rand, die Zukunft liegt vor uns!“, fordert Veit angesichts konkreter Gefahren durch den zunehmenden Mitarbeitermangel das Ende der Angstmache: „Das Thema ist zu wichtig dafür, es geht um die Zukunft von Land und Standort.“
Regierung muss Spur wechseln und einen Gang höher schalten
1.100 Rot-Weiß-Rot-Karten in zwei Monaten sind bei 200.000 offenen Stellen ein Tropfen auf den heißen Stein: „So kommen wir nicht weiter. Jeder in der Wirtschaft – und fast jeder in der Politik – hat mittlerweile erkannt, das System hat ausgedient“, fordert Veit ein Umdenken besser heute als morgen: „Die Regierung hat nicht mehr viel Zeit, um etwas umzusetzen“, will Veit, dass einen Gang höher geschaltet wird und in die richtige Richtung gelenkt: „Wer immer nur rechts blinkt, dreht sich im Kreis, kommt nicht weiter. Wenn wir rauswollen aus dem Arbeitsmarkt-Schlamassel, müssen wir nach vorne schauen.“
Zukunftsfähige Arbeitsmarktpolitik für eine leistungsfähige Wirtschaft
Mitarbeiter:innen in Mangelberufen abzuschieben, nur weil sie als Asylwerber:innen nach Österreich kamen, helfe niemandem. Menschen, die hier gebraucht werden, müssten Aufenthalt und Arbeit im Land ermöglicht werden. Und die Bewertung von Sprachkenntnissen zur Ausübung einer Tätigkeit könne und müsse dem Arbeitgeber überlassen werden: Kein Amt wisse das besser: „Die Einwanderung an eine Anstellung und eine sinnvolle Überzahlung zu knüpfen reicht vollkommen. Alles andere ist unnötig. Bunkern wir uns weiter ein, bleiben nur noch mehr Stellen unbesetzt. Das kann keine Regierung wollen“, ist Veit überzeugt.