Rückendeckung von der europäischen Kommission bekommen jetzt Reisende und die heimische Hotellerie: Die reiht nach Alphabet, Amazon, Apple, Bytedance, Meta und Microsoft nun auch Booking Holding in die Reihe der Gatekeeper – also jener Plattform-Riesen, denen sie ab sofort mit dem digital market act genauer auf die Finger schauen kann und muss: „Derartige Marktmacht braucht Kontrolle“, unterstützt ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer den Schritt. Denn Booking versucht etwa, direkte Kommunikation zwischen Hotels und Gästen zu verhindern: „Teils mit Erfolg“, bedauert Gratzer und setzt darauf, dass die EU-Kommission diesen Praktiken einen Riegel vorschiebt: „Mehr Transparenz und Fairness durch neue EU-Regeln? Das wäre Werbung für die EU! Die kann sie vor der Wahl gut brauchen!“
Praktiker einbinden
Wichtig sei, dass die Brüsseler Beamten Praktiker und Branchenverbände mit Know-how in die laufende Begutachtung einbinden: „Weil nichts schlimmer wäre, als wenn der digital market act zum Feigenblatt für Gatekeeper wird, die die Regeln umgehen und die KMU zahlen teuer dafür! Die Betroffenen würden das als erste merken“, so Gratzer. Das ist wichtig, weil 4 von 10 Nächtigungen online gebucht werden, der größte Teil über Buchungsportale. Der Platzhirsch mit 75,9 % Marktanteil: die Booking Holding.
Hotels & Plattformen: Es ist kompliziert, aber es wird besser!
39,4 % der Hotels gaben bei einer Branchenbefragung an, von Plattformen bei der Preisfestsetzung unter Druck gesetzt zu werden. Eine klare Verbesserung gegen die 52,6 % von 2021, aber es ist noch viel zu tun: „Gut gemacht, bringt der digital market act mehr Fairness auf Online-Märkte!“