„Mit 1,4 Kindern pro Frau steuern wir auf ein Arbeitsmarkt- und Pensionsproblem der Sonderklasse zu. Deutschland hat das erkannt und mit der Westbalkanregelung reagiert. Jetzt, wo das Kontingent verdoppelt wird, fliegt uns die deutsche Wirtschaft bald um die Ohren“, fordert Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, dass Österreich nachzieht: „Aber bevor Deutschland alle Bewerber:innen abgesaugt hat und wir mit leeren Händen und offenen Stellen dastehen!“
Der deutschen Wirtschaft beim Arbeiten zuschauen kostet uns ein (Volks-)Vermögen
Das Konzept ist einfach: Sind deutsche oder EU-Bürger:innen nicht verfügbar, werden offene Stellen mit Menschen besetzt, die arbeiten können und wollen – Bewerber:innen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien. „Sonst würde Arbeit nicht gemacht. In der Situation ist Österreich. In Deutschland bleibt weniger Arbeit liegen, wird mehr Wertschöpfung erzielt, werden mehr Steuern und Sozialversicherungsbeiträge eingenommen. Noch länger zuschauen kostet uns ein Volksvermögen!“, verweist Veit auf eine Studie von EcoAustria.
Sinkende Geburtenraten und teure offene Stellen sind Fakten, auf die es zu reagieren gilt
Die EcoAustria- Studie im Auftrag der ÖHV beziffert die volkswirtschaftlichen Verluste durch offene Stellen allein in der Hotellerie mit 1,2 Mrd. Euro: „Und das wird noch steigen.“ Doch das wäre nicht nötig: „Das Arbeitsministerium hat ein Konzept für eine österreichische Westbalkanregelung. Die muss umgesetzt werden, bevor alle Arbeitswilligen an unseren offenen Stellen vorbei nach Deutschland gegangen sind“, so Veit Politik.
Kinderbetreuungs-Lotterie: Nur mit Glück mit dem Job vereinbar
Noch eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen könnte Arbeiten in Österreich einfacher und attraktiver machen: mehr Kinderbetreuungsplätze, höhere Zuverdienstgrenzen, niedrigere Lohnnebenkosten, Programme zur Stärkung des Ganzjahrestourismus, Verbesserungen bei Mitarbeiterunterkünften und anderes mehr: „All das würde helfen. Angehen müsste man es. Es ist höchste Zeit“, fordert Veit von der Politik mehr Initiative.