Die Art, wie wir unsere Betriebe bewirtschaften und auch unsere Essgewohnheiten beeinflussen nicht nur das ökonomische Ergebnis, sondern haben auch signifikante Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima. Besonders wenn es um den sparsamen Einsatz von Ressourcen geht, gehen diese Ziele sogar Hand in Hand. Nachhaltig wirtschaftende Betriebe, die bei ihren Planungen einen längerfristigen Horizont ansetzen und diese auch ökologisch sinnvollen Einsparungen bei ihren betrieblichen Entscheidungen in den Mittelpunkt stellen, haben sich in den letzten Jahren auch als deutlich resilienter und krisenfester erwiesen.
Gemeinsamer Standard und Qualitätsmaßstab
Um unseren österreichischen Tourismusbetrieben hier einen gemeinsamen Standard und eine Orientierung zu geben, was unter den heimischen Rahmenbedingungen ökologisch aber auch ökonomisch sinnvoll ist, wurde vor über 25 Jahren als österreichweiter Standard das Österreichische Umweltzeichen für Tourismusbetriebe entwickelt und seither unter Einbindung von Branchen- und Umweltvertreter:innen regelmäßig erweitert. So bietet es aktuell vom Fünfsternehotel bis zur Schutzhütte und vom Caterer bis zum Museum verschiedensten Betriebsformen für sie geeignete Anregungen für nachhaltigeres Wirtschaften.
Klimaschutz mehr als heiße Luft?
Wie können wir aber im Tourismusbetrieb einen Beitrag zum weltbewegenden Thema Klimaschutz leisten? Natürlich gibt es da die ganz großen Hebel und man kann ein Haus umbauen auf Passivhausstandard und die Energieversorgung durch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen abdecken. Die betriebliche Ausgangssituation ist allerdings in den allermeisten Fällen eine ganz andere. Genau darauf zielen die Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens ab: die typischen betrieblichen Abläufe werden analysiert und umweltfreundlichere Alternativen identifiziert. So ist eine schrittweise Weiterentwicklung eines Betriebs möglich, bei der aber auch die großen Investitionsziele Teil der mittel- und langfristigen Planung sind.
Klimaneutralität und Kompensation
Das Schlagwort Klimaneutraliät ist eines der großen Ziele auf staatlicher Ebene und soll bis 2040 für ganz Österreich erreicht werden. Dazu muss an den großen Stellschrauben der Energieversorgung und den rechtlichen Rahmenbedingungen gearbeitet werden. Auf betrieblicher Ebene bedeutet das daher derzeit oft, viel Rechnen und dann den errechneten CO2 Anfall kompensieren.
Im System des Österreichischen Umweltzeichens werden die auf betrieblicher Ebene für das Erreichen von Klimaneutralität relevanten Kriterien im Vorfeld erarbeitet sodass nicht jeder Betrieb das wieder neu erfinden muss. Der Fokus liegt hier eindeutig in der betrieblichen Weiterentwicklung und nicht in der Kompensation.
Kann man Klimaschutz auch essen?
Einer der Bereiche, wo ganz rasch und ohne große Investitionen etwas in Richtung Klimaschutz bewegt werden kann, ist der Bereich der Kulinarik im Betrieb. Das gemeinsame Projekt „Klimateller“ von ÖHV und Klimaschutzministerium und Österreichischem Umweltzeichen soll hier praxisnahe Unterstützung bieten.