„Wo die Wirtschaft noch rund läuft, brauchen wir Rückenwind. Den Unternehmen noch mehr aufbürden wäre jetzt wirklich das allerschlechteste Ergebnis von Regierungsverhandlungen“, setzt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, auf Vernunft in den Verhandlungen. Denn die Wirtschaft schultert bereits die notwendige Transformation in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und demografischer Wandel zusätzlich. Die Rekordsteuerquote in Österreich ist hier zusätzlich eine kaum bewältigbare Bürde. Die ÖHV legt sechs konkrete Themenbereiche auf den Tisch, daran und an deren konkreter Umsetzung wird eine neue Regierung gemessen werden:
- Steuerlast senken, Wirtschaft entlasten
Die Steuern und Abgaben sind viel zu hoch, die Entlastungen der vergangenen Jahre verpuffen. Die öffentliche Hand muss schlanker werden und so Spielraum für wirksame Entlastungen schaffen. - Entbürokratisierung leben
Die ewige Produktivitätsbremse für die Wirtschaft ist der Dauerbrenner als Wahlversprechen und das Stiefkind schlechthin bei der Umsetzung in die Realität. Das muss sich ändern. - Digitalisierung und Innovation nicht nur predigen, sondern leben
Maßnahmen gegen fake reviews auf Plattformen, für mehr Direktbuchungen, der digitale Meldezettel und ein Tourismus-Forschungs-Zentrum sollen die Branche zukunftssicher machen. - Mit Benchmarks steuern: eine Tourismusstrategie als Wertschöpfungsturbo
Wo Zahlen Orientierung bieten, funktioniert Politik, siehe CO2-Emssionen und Forschungsquote. Für den Tourismus hieße das konkrete Wertschöpfungsziele und Maßnahmen, die das ermöglichen. - Transformation umfassend begleiten
Die ganze Welt nimmt Tag für Tag den rasanten Wandel in Alltag und Wirtschaft wahr, nur in der Regierung ist niemand dafür zuständig: neben der Entbürokratisierung das zweite Thema, das im Regierungsprogramm klar definiert und im großen Stil umgesetzt werden muss. Die ÖHV fordert eine klare Verantwortung für Entbürokratisierung und Transformation innerhalb einer neuen Regierung. - Arbeitsmarkt entfesseln
Fast 15.000 Stellen sind im Tourismus derzeit unbesetzt. Das Saisonnierkontingent gehört deutlich angehoben oder – noch besser – die Obergrenzen gestrichen. Das kostet nichts, sondern bringt im Gegenteil viel – auch an Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen und das ohne Mehrbelastung.
Erst realen Tourismusweltmeister stärken, dann vom Silicon Valley in den Alpen träumen
Denn Österreich bekommt international viel Applaus für Tourismus auf Weltklasse-Niveau. Dazu ist er standortgebunden, mitarbeiterintensiv und nicht auf Gedeih und Verderb einem Markt ausgeliefert: „Vom Silicon Valley in den Alpen träumen können wir, wenn die Politik dem Tourismus die Chance gegeben hat, einen noch größeren Teil zur Rettung des Standorts beizutragen!“, so Veits Appell an die Verhandlungsteams.