Social Media SEO
Wusstest du, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist? Das zeigt, dass die Bedeutung von SEO längst nicht mehr nur auf Google beschränkt ist. Auch Plattformen wie Instagram entwickeln sich zunehmend in diese Richtung. So bietet Instagram immer mehr Funktionen, um Beiträge mit nicht-sichtbaren Attributen, wie relevanten Themenbereichen oder zusätzlichen Beschreibungstexten, zu versehen. Dies deutet darauf hin, dass SEO-Content auch auf Social Media zukünftig eine größere Rolle spielen wird.
Langfristige Zusammenarbeit mit Influencern
Die Zeiten der Massenkooperationen sind vorbei. Heute zählt Qualität vor Quantität. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist das Bleib Berg, ein Gesundheits-Retreat-Hotel, das langfristig mit ein paar Influencer:innen zusammenarbeitet. Diese Influencer:innen integrieren ihren Aufenthalt regelmäßig so authentisch in ihr Leben, dass die Glaubwürdigkeit der Zusammenarbeit steigt. Langfristige Kooperationen bauen eine authentische Brand-Awareness auf und führen so auch zu einem höheren Impact für das Hotel.
Reels und Videocontent
Videocontent ist auf Social Media mittlerweile Pflicht. Videos bieten mehr Reichweite als statische Inhalte, da sie von den Plattformen bevorzugt ausgespielt werden und neben dem regulären Feed auch in einem zusätzlichen Reels-Feed erscheinen. Welche Arten von Reels bei den Usern beliebt sind, ändert sich immer wieder.
2 gute Möglichkeiten möchte ich hier trotzdem vorstellen:
-
Längere Reels (60 Sekunden oder länger)
Längere Reels, die zum Beispiel einen bestimmten USP (Unique Selling Proposition) detaillierter vorstellen, sind in der "Desire"-Phase der Customer Journey angesiedelt. Hier können Hotels ihre einzigartigen Angebote detailliert erklären und schmackhaft machen. Gerne auch hin & wieder mit einer Prise Humor. Beispiele gefällig? “A day as a” Einblicke, eine Gericht-Vorstellung von den Rohstoffen bis zum ersten Bissen, die Vorstellung spezieller Wellness-Angebote, lustige “Interviews” mit den Bewohner:innen aus dem Streichelzoo, und und und. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Solche informativen Inhalte halten das Interesse der Zuschauer länger aufrecht und schaffen so eine tiefere Verbindung zur Marke.
-
Kurze Reels (3-30 Sekunden)
Kurze Reels hingegen sind ideal für die "Awareness"-Phase innerhalb der Customer Journey. Inspirative Clips können mit kurzen Text-Overlays (die im besten Fall den Need der potenziellen Kund:innen trifft) versehen werden und so kleine, stimmungsvolle Einblicke bieten. Beispiele wären Sequenzen vom Sonnenuntergang, ein Sprung in den Pool, der aufsteigende Dampf bei einem Sauna-Aufguss, die Prise Wildkräuter, die dem schön zubereiteten Gericht den letzten kulinarischen Schliff verleiht oder eine Person die ein Buch liest inmitten einer schönen Berg-Kulisse. Es braucht keine aufwändigen Schnitte – auch ein einziger Clip tut es.
Nutzung neuer und alter Features
Instagram bietet eine Vielzahl an Features, um mit potenziellen Gästen zu interagieren und Reichweite zu generieren. Hier sind einige der wichtigsten Features und wie sie genutzt werden können:
-
Story Engagement-Features
Sticker, Umfragen, Quizze und Vorlagen sind hervorragende Werkzeuge, um mit den Gästen zu interagieren. Hotels können Umfragen nutzen, um Feedback zu erhalten, oder Quizze erstellen, die Informationen über das Hotel spielerisch vermitteln. Durch die Interaktion mit diesen Features erhöhen sich die Reichweite und die Bindung der Follower.
-
Add-Yours
Mit dem „Add-Yours“-Sticker können Nutzer eigene Inhalte zu einem bestimmten (von dir vorgegebenen) Thema erstellen und teilen – zum Beispiel „Zeig uns dein liebstes Urlaubsfoto“. Dies fördert User-Generated Content und verstärkt die Community-Bindung. Auch wenn Inhalte gepostet werden, die nicht dein Hotel zeigen, solltest du damit interagieren. Das nächste Mal macht diese Person ja vielleicht bei euch Urlaub.
-
Collab Postings
Durch Collab-Postings können Hotels zusammen mit Influencer:innen oder anderen Marken Inhalte erstellen, die dann von beiden Profilen geteilt werden. Dies steigert nicht nur die Reichweite, sondern auch die Authentizität und das Vertrauen in die Marke.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist auch 2024 ein zentrales Thema. Laut Booking.com wollen 76% der Reisenden nachhaltigere Reisepraktiken ausüben (1). Hotels sollten diese Nachfrage aufgreifen und ihre nachhaltigen Praktiken und passende Angebote hervorheben. Die Nutzung von nachhaltigen Materialien, energieeffizienten Lösungen und die Unterstützung lokaler Betriebe und Produzenten können hier betont werden. Auch Tipps, wie Gäste ihren Aufenthalt umweltfreundlicher gestalten können, wären eine gute Content-Idee.
Authentizität
Authentizität ist entscheidend für den Erfolg im Social Media Marketing. 75% der Reisenden suchen nach authentischen Erfahrungen, die die lokale Kultur repräsentieren (1). Authentischer Content schafft Vertrauen und eine tiefere Verbindung zur Marke. Wie man an authentischen Content kommt? Hier meine Top 3 Content-Quellen für authentischen Social Media Content:
-
User-Generated Content (UGC)
UGC hat einen höheren Einfluss auf Kaufentscheidungen als eigener Content oder Influencer-Content (2). Hotels können spezielle Instagram-Photo-Spots schaffen oder einen eigenen Brand-Hashtag kreieren, den Gäste nutzen sollen. Solche kleinen Maßnahmen fördern die Erstellung und Verbreitung von UGC enorm und erhöhen so die Glaubwürdigkeit und Reichweite. Nicht vergessen: wird UGC von Gästen generiert, sollte als Hotel auch darauf reagiert werden.
-
Employee-Generated Content (EGC)
Mitarbeiter können ebenfalls wertvolle Inhalte erzeugen. Rund 98% der Mitarbeiter nutzen Social Media und etwa die Hälfte postet Unternehmensinhalte. Dies kann genutzt werden, um zusätzliche Reichweite zu generieren (wenn der Inhalt auf den Kanälen der Mitarbeiter geteilt wird) und authentischen Content für das Hotel zu produzieren (wenn Mitarbeiter für die hoteleigenen Kanäle Content produzieren). Mitarbeiter-Content weist oft ein höheres Engagement auf als Marken-Content und bietet so einen ehrlichen und authentischen Blick hinter die Kulissen.
Photo Dumps
Photo Dumps sind Sammlungen „unperfekter“ Fotos, die einen authentischen und ungefilterten Einblick geben. Dieses Format ist deshalb aktuell besonders beliebt, da es eine frische Alternative zu perfekt inszenierten Bildern bietet und eine ehrliche, entspannte Atmosphäre schafft.
Content Creation mit KI
Die Power von Tools wie ChatGPT und DALL·E ist unumstritten und wird immer wichtiger. Diese Tools sollten jedoch (zumindest aktuell) nur als Unterstützung genutzt werden, um authentisch zu bleiben. Besonders spannend ist der Einsatz von KI aber beispielsweise im Kundenservice, durch intelligente Chatbots, die rund um die Uhr verfügbar sind.
Kundenservice über Social Media
Der Kundenservice verlagert sich immer mehr auf Social Media. Ob in den Kommentaren, via Story-Funktionen oder durch private Nachrichten – Kunden erwarten schnelle und direkte Kommunikation. Ein eigens dafür bereitgestellter AI-Chat-Bot kann hierbei unterstützen. Auch Buchungsanfragen können zunehmend über Social Media abgewickelt werden, was den Prozess für den Kunden erleichtert und beschleunigt.
Plattformen-Dschungel – auf welchen Plattformen sollte ich als Hotel präsent sein?
Im Plattformen-Dschungel ist es entscheidend, auf den richtigen Plattformen präsent zu sein. Jede Plattform hat ihre eigenen Stärken und Zielgruppen. Die beliebtesten Plattformen für Hotels sind Instagram, Facebook und YouTube: Instagram für visuelle Inhalte, Facebook für Community-Interaktion und YouTube für längere Videos.
Auch Pinterest und TikTok gewinnen immer mehr an Bedeutung, wobei Pinterest für Reiseinspiration und TikTok zum Erreichen jüngere Zielgruppen ideal ist.
Auch andere Nischen-Plattformen tauchen immer wieder im Social Media Dschungel auf. Manche halten sich, manche nicht. Die neuere Plattform "BeReal" hat kürzlich ein großes Wachstum erlebt und könnte zukünftig für Werbetreibende eventuell interessant werden. Nur weil man “immer schon” etwas macht, sollte man die aktuelle Social Media Landschaft also definitiv nicht aus den Augen verlieren und darf auch Altes immer wieder neu hinterfragen.
Der Schlüssel ist es also zu wissen, auf welchen Plattformen meine Zielgruppe aktiv ist, die Eigenheiten der Plattformen zu erkennen und plattform- und zielgruppenspezifische Inhalte zu generieren. Aber auch die verfügbaren Ressourcen sollten unbedingt berücksichtigt werden, denn es gilt die Devise: lieber wenige Plattformen richtig gut, als alle Plattformen halbherzig bespielen.
Mit diesen Trends & Tipps seid ihr nun bestens gerüstet, um die Social Media Strategie für euer Hotel erfolgreich umzusetzen.
Belinda Swoboda ist Gründerin und Geschäftsführerin von Studio Libertà. Mit einem Master in Digital Marketing und umfassender Erfahrung in Performance Marketing, Social Media und Content Management ist sie Expertin im Bereich digitaler Kommunikationsstrategien. Seit 2013 selbstständig, hat sie mit verschiedenen Startups zusammengearbeitet.