ÖHV: Herr Hettegger, wie sind Sie an die Neuausrichtung und den Umbau Ihres Betriebes herangegangen?
Christian Hettegger: Unser großer Refresh begann bereits 2019, als wir gemeinsam mit der Firma petrichor einen umfassenden Strategieprozess gestartet haben. Unser Ziel war es, den Tauernhof zukunftsfähig zu machen und ihn neu auszurichten. Design spielte dabei eine zentrale Rolle, weil wir sicherstellen wollten, dass alle Elemente harmonisch zusammenpassen und unsere Vision widerspiegeln. Zum Beispiel haben wir für verschiedene Zielgruppen – Paare, Familien und Gruppen – eigene Speisesäle gestaltet, um jedem den perfekten Rahmen zu bieten. Gleichzeitig haben wir mit der Firma Solid&Bold unser Corporate Design neu definiert. Farben und Materialien wurden sorgfältig ausgewählt, um unsere Marke zu repräsentieren und ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Diese klaren Vorgaben haben uns enorm bei der Auswahl und Planung des Interieurs geholfen.
ÖHV: Sie haben sich bei der Auswahl von Möbeln und Dekoration an Moodboards orientiert. Wie kann man sich das vorstellen?
Christian Hettegger: Die Moodboards waren wie ein kreativer Kompass für uns: Sie zeigten die Farben, Materialien und Stile, die wir uns für das Interieur wünschten. Durch diese visuelle Orientierung konnten wir sicherstellen, dass jede Entscheidung – ob bei der Auswahl neuer Möbel oder bei der Dekoration – perfekt in unser Gesamtbild passt. So haben wir es geschafft, eine durchgängige Designlinie zu bewahren und sicherzustellen, dass jedes Detail harmonisch zum Gesamtkonzept beiträgt. © Hotel Tauernhof
ÖHV: Wird dieses Design-Konzept auch weiterentwickelt?
Christian Hettegger: Auf jeden Fall! Unser Designkonzept ist nicht in Stein gemeißelt, sondern entwickelt sich ständig weiter. Wir nutzen die Moodboards als Referenz, um sicherzustellen, dass alle neuen Dekorationen und Einrichtungsgegenstände zu unserem bestehenden Konzept passen und keine Brüche entstehen. Gleichzeitig halten wir immer ein Auge auf aktuelle Designtrends und das Feedback unserer Gäste. So stellen wir sicher, dass unser Design frisch und zeitgemäß bleibt, ohne dabei unsere Identität zu verlieren.
ÖHV: Ihr Restaurant „Schatzarei“ ist nicht nur bei den Hotelgästen, sondern auch bei den Einheimischen beliebt. Wie ist Ihnen dieser Spagat gelungen?
Christian Hettegger: Die Schatzarei ist 2021 entstanden und liegt uns besonders am Herzen. Vorher hatten wir auch A la carte, aber kein eigenes Restaurant mit eigenem Namen. Von Anfang an war es uns wichtig, dass es ein Ort bleibt, der für die Einheimischen genauso einladend ist wie für unsere Hotelgäste. Deshalb haben wir bei der Gestaltung darauf geachtet, dass die Schatzarei einen eigenen Eingang hat, der unabhängig vom Hotelbereich ist. Wir wissen, dass viele Einheimische zögern, „nur zum Essen“ in ein Hotel zu gehen, und ein separater Eingang hilft dabei, diese Hemmschwelle abzubauen.
Es freut uns immer, wenn Einheimische sagen, dass sie sich bei uns wie im Urlaub fühlen, besonders auf unserer großen Terrasse im Sommer. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, dass auch Gäste und Einheimische gut miteinander auskommen. Bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten sorgen wir dafür, dass diese Balance gewahrt bleibt und alle sich wohlfühlen – egal, ob sie aus der Region stammen oder von weiter herkommen.
Vielen Dank für das Gespräch!