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„coolnest“ – ein urbanes „Wohlfühlnest“ im Zillertal
Best Practice

„coolnest“ – ein urbanes „Wohlfühlnest“ im Zillertal

„Out of the box“ – also jenseits der Konventionen – als Motto für diese Ausgabe der „lobby“. Und tatsächlich gibt es in Österreichs innovativer Hotel-Szene jede Menge Betriebe, auf die dieses Motto voll zutrifft. Ein gutes Beispiel dafür ist das „coolnest“ in Ramsau/Mayrhofen im Zillertal. Mit dem mit viel Grün wie ein Nest liebevoll in den Hang eingebetteten Boutique-Hotel (dreißig Superior-Zimmer und Suiten) verwirklicht Eigentümer Stefan Eder (Eigendefinition: Fantast, Mastermind & Artlover) seine Idee einer Unterkunft mit „Nestwärme“ und viel „Togetherness“.

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2021 haben sich Stefan und Verena Eder (Betreiber Kristallhütte) dazu entschlossen, das vormalige „Mountain and Soul Lifestyle Hotel“ neu auszurichten. Es sollte ein Hotel werden, welches sich durch Konzept, Angebot und Architektur von den Mitbewerbern im alpinen Raum abhebt – ein Hotel für eine Community mit gleichen Werten, als gesellschaftlicher Treffpunkt. Die Positionierung sollte zwischen einem Top-Wellnesshotel und einem klassischen 4-Sterne Hotel liegen. Unter dem Schlagwort „Casual Luxury“ schildert Stefan Eder seine Vorgaben:

Ein kleiner, aber feiner Betrieb, der individuelle und personalisierte Gästeerlebnisse und zugleich ein Gemeinschaftsgefühl für Gäste und Mitarbeiter schaffen kann.

Es folgte ein intensiver Prozess zur Namensfindung. Das Ergebnis, „coolnest“, war durchaus ungewöhnlich. „Alle haben abgeraten. Außer uns und der Agentur waren alle dagegen“, erinnert sich Eder, „aber ich dachte mir, wenn alle dagegen sind, dann stimmt der Name“. Und so war es auch. Bald sagten alle: Wow, der Name ist cool, da lässt sich viel daraus machen. „Nester“ statt „Zimmer“! Also zum Beispiel Cosynest, Cornernest, Coolnest, Yoga im Yoginest, Chillnest, Wellnest, Happy Nest, Lovebirds. Massage und Beauty-Behandlungen gibt´s im Beauty Nest, das Fitnessstudio heißt Fit Nest. Die Bar im Kuckucksnest ist immer offen. Und wer sich ins Ruhe Nest verzieht, bleibt ungestört.

Zielgruppe für ein „respektvolles Zusammen“ im „coolnest“ sind Menschen mit höherem Bildungsgrad (Kernzielgruppe 25 bis 55 Jahre). Also einkommensstarke und investitionsfreudige Personen mit einem naturverwandten Wertekosmos. Genießer, die Nachhaltigkeit lieben, Digital Natives ebenso wie erfahrene Business Angels.

„We are green“

Ganz wichtig ist es Eder und seinem Team, Ressourcen zu schonen. Nachhaltigkeit ist daher von Beginn an ein großes Thema. Es gibt ein ganzheitliches Konzept von der Energieversorgung über Abfallvermeidung bis hin zur E-Mobilität. Dass gut die Hälfte der Energie aus Erdwärme und Strom von der Photovoltaik am Dach gewonnen werden, versteht sich von selbst. Das „Greenhotel“ verfolgt eine Less Waste-Strategie, die Küche setzt, soweit möglich, auf regionale und saisonale Erzeugnisse. Ein Renner sind das Elektro-Mobilitäts-Paket („Travel Green Package“) bei autofreier Anreise sowie die gratis „Mikro Mobilität“ mit E-Scootern im Ort. Beim „Travel Green Package“ ist die Nutzung des Elektroflitzers Fiat 500 und das Ausleihen hochwertiger E-Mountainbikes von NOX Cycles für jeweils einen Tag inklusive. „Damit können wir viele Gäste motivieren, sich nachhaltig fortzubewegen“, freut sich Eder. Sommers wie winters gibt es außerdem einen gratis Elektro Shuttle zu den umliegenden Bergbahnen.

Kunst als Teil des Konzepts

Der kunstaffine Hausherr sieht das „coolnest“ als ein „wandelbares Kunstwerk“ mit einer „lebenden Ausstellung“. Befreundete Künstler – vor allem Anton Unai, der viele bunte Kollagen u. a. im Aufzug und in der nostalgischen Photobox, das Neonnest in der Lobby und viele Bilder und Skulpturen im ganzen Haus geschaffen hat – gehen ein und aus. Es gibt jährlich wechselnde „Art Residencies“ für lokale und internationale Künstler. Den Innenhof ziert ein „Mural“ des Schweizer Streetart Künstlers Onur. Überall trifft man auf kleine und große Kunstwerke, die dem Hotel ein gewisses Extra verleihen. Die Gäste werden eingeladen, sich in Kreativ-Workshops künstlerisch zu betätigen.

 „Coolinarium“

Für kulinarische Höhenflüge sorgt Christian Hotter, ehemaliger Küchenchef der „Kristallhütte“ im Hochzillertal und nun Betreiber des „Tweets Rooftop“ Restaurants auf dem Dach des „coolnest“. „Mit viel Herzlichkeit“ werden zusätzliche Inklusivleistungen angeboten, wie etwa ein „Bergfrühstück“ auf der 2.147 m hoch gelegenen Kristallhütte oder eine Nachmittagsjause im Kuckucksnest. In den Zimmern ist die erste Minibarfüllung inklusive.

Als Teil des Erfolges sieht Eder die positiven Gästebewertungen und die intensiven Kontakte mit den Besucher über Social Media.

Wir haben eine Bewertung von 4,9 auf Google und von 9,6 auf Booking.com.

Fakten zum "coolnest"

  • Eröffnung: 25.12.2021

  • Kategorisierung: 4* Boutique & Designhotel

  • Mitarbeiter:innen: 23

  • Zimmer (30 bis 56 m2): 30

  • Öffnungszeiten: Sommer: Mitte Mai bis Anfang November / Winter: Anfang Dezember bis Mitte April

Anzahl Follower:innen:


 

DIE PLÄNE EINES „CREATORS“

Stefan Eder, Absolvent der ÖHV-Unternehmerakademie (UNA), zur Verwirklichung eines lange gehegten Traums

„Nach der lähmenden Corona-Zeit wollten wir mit einem neuen Hotelkonzept starten und etwas frisches, buntes und farbenfrohes präsentieren. Weg vom klassischen Skigebietshotel, vom Tiroler Stil, der hier im Zillertal und auf den Bergen überall zu sehen ist. Mit dem Namen „coolnest“ haben wir uns die Latte höher gelegt: als Ansporn, mutig zu sein. „Cool“ bedeutet für mich modern, urban, sogar schrill und andersartig. Das „Nest“ steht für Geborgenheit, Gemütlichkeit und sich Wohlfühlen, aber auch für das Grundgefühl, gemeinsam einen neuen Zeitgeist zu erleben – stets unter dem Motto „Together“. Gemeinsam mit unserem Architekten haben wir dazu die farbenfrohe Kombination aus rosa und grün als CI Farben entwickelt“.

 

Zur Einrichtung

„Ich reise immer mit offenen Augen und würde mich als designaffin bezeichnen. Unsere Einrichtung ist eine Mischung aus Alt und Neu, wobei wir die Dinge kreativ zusammenstellen. Die Roche Bobois Couch war schon lange da, bevor das Hotel fertiggestellt wurde. Wir haben den Kamin extra dafür gebaut. Wir versuchen immer, edle Stoffe und einzigartige Designs und keine Dinge von der Stange zu verwenden. Deshalb sind auch Second Hand Möbel vom Flohmarkt dabei, die ihre eigene Geschichte erzählen. Unsere Neonleuchten waren vorher klassische Leuchtmittel am Berliner Alexanderplatz. Unser Künstler Anton Unai hat sie mitgebracht und in einem Kunstwerk, dem „Neonnest“, neu arrangiert. So kommt Schritt für Schritt immer mehr dazu. Es macht viel Freude, unserem neuen Hotel mit Design frisches Leben einzuhauchen. Das „coolnest“ wird womöglich niemals fertig eingerichtet sein, denn wir sind immer wieder dabei, die Dinge umzugestalten“.

 

 

 

 

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