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Was sagt die Schule zum Thema Praktikum?
Arbeit & Fachkräfte

Was sagt die Schule zum Thema Praktikum?

Im Herbst werden wir bereits zum 3. Mal die ÖHV-Praktikant:innen-Befragung durchführen um zu erfahren, was in den Betrieben gut funktioniert hat und was weniger. Schon jetzt haben wir in der Tourismusschule Modul nachgefragt, welches Feedback sie immer wieder von den Schüler:innen bekommen.

Lesezeit: 

Die jungen Schüler:innen der Tourismusschulen und die Hoteliers und Hotelièren verfolgen das gleiche Ziel - ein erfolgreiches Praktikum. Für die Jugendlichen bedeutet eine erfolgreiche Zeit aber nicht nur ein guter Arbeitseinsatz, sondern auch sehr viel Persönlichkeitsbildung. 
Wir haben in der Schule nachgefragt: Alexandra Hackl, verantwortlich für Wirtschaftskooperationen in der Tourismusschule Modul, nennt uns ihre wichtigsten Punkte für eine gelingende Zusammenarbeit für beide Seiten - vielleicht ist auch für Sie das eine oder andere Neue dabei!

Was ist das Wichtigste aus der Sicht der Schulen?
Wie so oft: Kommunikation – Kommunikation – Kommunikation!

Viele Jugendliche – natürlich nicht alle – finden die direkte Kommunikation mit Vorgesetzten herausfordernd. Oft sind es ganz einfache Fragen, die die Jugendlichen hätten, sich nicht zu stellen trauen und die dann an die Schule weitergeleitet werden.

Was ist der Beitrag der Schule:

  • Diese informiert die Schüler:innen, dass deren Arbeitgeber:innen am besten über die rechtlichen Rahmenbedingen zum Praktikum Bescheid wissen. Es handelt sich um ein normales Arbeitsverhältnis auf welches die Schule keinen Einfluss hat.
  • Die Schule versucht, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie im Berufsleben zuerst mit den Vorgesetzten und Kolleg:innen sprechen müssen, bevor sie sich bei Eltern bzw. der Schule beschweren. Hier arbeitet die Schule viel an der sozialen Kompetenz der jungen Menschen.

Was können Sie als Arbeitgeber:in beitragen?

  • Aktiv auf die Jugendlichen zugehen und ihnen schon beim Onboarding erklären, wen sie bei Fragen ansprechen können. Stellen Sie den Praktikant:innen zum Beispiel einen Buddy zur Seite - ein wertschätzendes Zeichen für den oder die Mitarbeiter:in vor Ort und eine große Unterstützung beim Onboarding-Prozess! Und gleich von Anfang an die wichtigsten Rahmenbedingungen erklären: wo hängt der Dienstplan, wann ist Pause, wo kann ich etwas essen, wen frage ich, ob ich nach Hause gehen darf, wenn die Arbeit erledigt ist. Junge Menschen brauchen klare Strukturen – diese geben Sicherheit und dadurch die Möglichkeit, sich selbstbewusst entfalten zu können.
  • Die Jugendlichen sind Auszubildende – Sie als Arbeitgeber:in haben das Privileg, diese jungen Menschen nicht nur fachlich sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Der Dank ist Ihnen sicherlich gewiss! Viele der Schüler:innen melden sich als mögliche Aushilfskräfte, für weitere Praktika oder kommen in Zukunft mit der eigenen Familie zum Urlauben ins Hotel.
  • Den Kollektivvertrag und die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Praktikum gut kennen, um den Schüler:innen eine klare Auskunft geben zu können.

Unser Beitrag als ÖHV:
Untenstehend finden Sie alle relevanten Seiten zu diesem Thema:

Rechtliche Rahmenbedingungen für Praktikant:innen

Rechtliche Rahmenbedingungen und Tipps für's Onboarding von Praktikant:innen für Arbeitgeber:innen

Große und kleine Bitten der Schulen:

  • Unterkunft:
    Manchmal kommt es vor, dass die Unterkunft der Praktikant:innen weit vom Hotel entfernt ist. Bitte die Jugendlichen so nahe wie möglich am Betrieb unterbringen, damit sich diese eigenständig und möglichst flexibel zwischen Hotel und Unterkunft bewegen können. Darüber hinaus fühlen sich diese dadurch mehr eingebunden.
  • Verpflegung:
    Gesundes Essen schafft die Voraussetzung für eine gute Leistungsfähigkeit und vor allem für Gesundheit! Darüber hinaus finden sich unter den Schüler:innen immer mehr Vegetarier:innen und Veganer:innen. Begeistern Sie die Jungen durch Ihre Vorbildwirkung bei der Bereitstellung von gesundem Essen!
  • Wenn alles gut läuft:
    Praktikant:innen könnten zukünftige Mitarbeiter:innen und oder auch Aushilfskräfte werden! Fragen Sie zwischendurch die Jugendlichen, ob sie auch in anderen Abteilungen schnuppern möchten. Vielleicht sind auch Kandidat:innen dabei, die Sie bereits für die nächsten Sommer wieder anwerben möchten!
     

    Rechtlich würde eine Bestätigung der Praktikumsdauer und der Einsatzbereiche genügen. Die ersten Zeugnisse sind jedoch Wegbereiter für die weitere Karriere dieser jungen Menschen und haben daher besonders viel Bedeutung für die ersten Berufsjahre!
    Ein paar individuelle Zeilen zum jeweiligen Praktikanten bzw. der Praktikantin bilden einen schönen Abschluss dieser besonderen Zeit! 
     

  • Unser Tipp:
    Laden Sie doch auch einmal die Fachvorstände der Schulen bzw. die Eltern der Praktikant:innen ein!
    Als Anregung hier ein gelungenes Beispiel: Best Practice Stadthotel

Die Jugendlichen kommen mit noch mehr Teamspirit, Kollegialität, Durchhaltevermögen und Selbständigkeit zurück in die Schule. Auch das Anpassen an Bedürfnisse anderer ist ein wichtiges Learning! Die Schüler:innen sind manchmal ganz verändert - viel reifer und mit mehr Verständnis für die Arbeitswelt!

Alexandra Hackl
Tourismusschulen MODUL

Sexual Harassment – auch ein wichtiges Thema in den Schulen

Die Jugendlichen werden in der Schule aufgeklärt, wie sie sich bei sexuellen Übergriffen – tätlich oder auch verbal verhalten können. Das bedeutet, dass die Jugendlichen auf dieses Thema sensibilisiert sind – das ist gut so und fördert das Selbstvertrauen, diese Themen anzusprechen und sich zur Wehr zu setzen.

Leider ist dieses Thema nach wie vor in der Arbeitswelt anzutreffen, und auch Gäste könnten sich gegenüber Ihren Schützlingen ungebührlich verhalten.  Auch hier gilt wieder, viel zu kommunizieren, mit dem oder der Jugendlichen, den Eltern und wenn notwendig, auch mit dem Rechtsbeistand.

Die große Bitte der Schule ist, dass Sie als Arbeitgeber:innen einfach sehr achtsam sind. Stellen Sie ein verändertes – zB. sehr zurückgezogenes – Verhalten fest, können Sie diese Beobachtung in Ruhe ansprechen und nach dem Befinden fragen. Das Hilfreichste für Jugendliche ist ein offenes Ohr für Ihre Anliegen und eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Vorgesetzten.

Oft melden sich Schüler:innen erst Monate später bei Vertrauenslehrer:innen und dann werden Konsequenzen sehr schwierig. Vor allem konnte die Situation für den oder die Schülerin während dieser Zeit nicht geklärt werden und der Betrieb bzw. die Branche verliert an Vertrauen.

Weitere hilfreiche Infos zum Thema Praktikum:

#bestpraktikum

Die ÖHV veranstaltet im heurigen Sommer einen Video-Wettbewerb für Praktikant:innen mit tollen Preisen. Motivieren Sie auch Ihre Praktikant:innen mit dabei zu sein!

Hier geht's zu den Teilnahmebedingungen:

Ihre Ansprechpartnerin

Mag.(FH) Kristin Oberweger

Mag.(FH) Kristin Oberweger

Mitgliederservice Arbeitsmarktinitiativen E-Mail senden +43 1 5330952-32

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