Das Praktikum kann ein gelungener Start für eine Hotelkarriere sein, oder bei sehr negativen Erfahrungen diesen Weg für immer obsolet machen. Hier entscheidet sich, ob junge Menschen sich von Hotellerie begeistern lassen oder nicht. Wir stellen Ihnen heute ein Mentor:innenprogramm vor, welches es sich zum Ziel gesteckt hat, jungen Menschen einen freudvollen Weg in diese Branche zu bereiten. Die ÖHV unterstützt diese neue Inititiave - mehr dazu in unserem Interview mit Àgota Szendrei, Gründering von „Mentoring is great“:
ÖHV: Was ist das Besondere an „Mentoring is great“?
Àgota Szendrei: Wir bringen junge Menschen aus Tourismus-Schulen mit Mentor:innen in Südtirol, Deutschland und Österreich zusammen. Unsere Mentor:innen sind Experten mit internationaler Erfahrung, die Hotels im höheren Segment leiten. Die Schüler:innen bekommen bereits sehr früh einen Einblick in das Unternehmen und in ihren Aufgabenbereich. Die Mentoren und Mentorinnen wiederum schaffen eine große Bindung zu ihren Mentees – es werden zwei große Ziele verfolgt: ein für beide Seiten gelungenes Praktikum und Aufbau von Loyalität. Oft gewinnt man mit solchen Programmen den/die Mitarbeiter:in für morgen über das Praktikum hinaus!
ÖHV: Wie läuft dieser Mentoring-Prozess ab?
Àgota Szendrei: Grundsätzlich ist das Programm für beide Seiten kostenlos. Die Schüler:innen können sich ab 17 Jahren mit einem Motivationsschreiben und einem Video bei uns bewerben. Folgende Kriterien werden bewertet: Kommunikationsfähigkeit, Engagement, Überzeugung und Wirkung. Es werden Tandems gebildet, die sich spätestens im Jänner kennenlernen und dann in regelmäßigen Meetings das Praktikum vorbereiten. Bis zum Juni sollten dann zwischen Mentees und Mentor:innen online oder in Präsenz 6 Gespräche stattfinden. Dann startet das mehrwöchige Praktikum. Unterstützt werden die Mentor:innen als auch die Mentees durch unser Handbuch; zusätzlich begleiten wir sie mit Quartalsbriefen, Feedbackgesprächen während des Programms und bieten Ihnen auch maßgeschneidert Unterstützung dort, wo Sie Hilfe brauchen.
ÖHV: Das Programm ist in Südtirol sehr erfolgreich angelaufen. Wie waren die ersten Erfahrungen?
Àgota Szendrei: Ich glaube, dass am Anfang die Aufregung bei den Mentees groß war, mit so spannenden Persönlichkeiten in eine one-to-one Beziehung zu starten. Die Mentor:innen waren von Anfang an sehr offen und haben sich viel über die eigenen Erfahrungen, Erfolge und auch Fehler mit den Mentees ausgetauscht. Das hat natürlich eine große Vorbild-Wirkung.
ÖHV: Welche Feedbacks haben Sie von den Mentor:innen zum Programm erhalten?
Àgota Szendrei: Ich glaube, dass viele am Anfang befürchtet haben, dass sie nicht genug Zeit für Ihre Mentees haben werden. Am Ende des Programms waren sich alle einig, dass der Zeitaufwand schaffbar und auch gut eingesetzt war. Sie waren sehr beeindruckt von den Entwicklungsschritten der Mentees und es war schön für sie zu beobachten, wie die Leidenschaft für den Beruf bei den Jungen, und auch die eigene Disziplin während des Prozesses stetig gewachsen sind. Von einem Hotelbetrieb haben wir sogar die Rückmeldung nach dem Praktikum erhalten, dass unser Mentee der beste Praktikant war, den sie jemals erlebt haben. Das nenne ich bemerkenswert!
Wie nehmen unsere Arbeit sehr ernst und tragen eine hohe Verantwortung gegenüber den jungen Menschen und auch gegenüber der Branche. Unsere Mentees werden die Zukunft der Hotellerie mittragen und mitgestalten!
Faktensammlung zum Programm
Mentoring is great
Für beide Seiten kostenloses Mentoringprogramm
Bewerbungen ab 17 Jahren möglich
Bewerbung mit Motivationsschreiben und Video - Matching erfolgt aufgrund der Präferenzen von beiden Seiten
Start: spätestens im Jänner vor dem Praktikum
Monatliche Treffen – vorwiegend online zu bestimmten Schwerpunkten + Handbuch für die begleitenden Mentor:innen
Während des Praktikums praktische Umsetzung der zuvor besprochenen Themen
Nutzen für Mentor:innen
Austausch von verschiedenen Sichtweisen, Perspektivenwechsel
Einblick in beruflichen Herausforderungen von Mentees gewinnen
Motivation für eigene berufliche Entwicklungsschritte und Reflexion der eigenen Entwicklung
MentorInnen bilden sich weiter: Erweitern von Gesprächsführungs- und Beratungskompetenz
Knüpfen neuer Kontakte bei Vernetzungstreffen im Rahmen des Programms
Der Wunsch „etwas zurückgeben zu können“ geht in Erfüllung
Diese österreichischen Hotels können schon über Erfahrungen zu dem Programm berichten
Hotel Schloss Leopoldskron
Hotel Sacher Wien
Hotel Bristol, a Luxury Collection Hotel, Vienna
Interalpen-Hotel Tyrol
Das Imperial, a Luxury Collection Hotel, Wien
Falkensteiner Schlosshotel Velden