Die berufspraktischen Tage ermöglichen den Schüler:innen nicht nur das Kennenlernen von Berufen, sondern auch die selbstkritische Überprüfung der persönlichen Eignungen und Neigungen. An diesen Tagen kann man die Jugendlichen für die Branche begeistern und den Weg in eine Tourismusschule oder in eine Lehre ebnen. Hotels können sich als zukünftige Arbeitgeber positionieren. In diesem Artikel geben ein paar Mitgliedsbetriebe Einblick in die Gestaltung dieser Tage - vielleicht sind auch hilfreiche Ideen für Ihr Hotel dabei!
Wichtig: Bitte überprüfen Sie auch, ob alle rechtlichen Anforderungen für Sie als Arbeitgeber und für die Jugendlichen erledigt sind (Hinweise dazu am Ende des Artikels!).
Mit unseren durchgeplanten berufspraktischen Tagen können wir die Selbstständigkeit und Kommunikationsfähigkeit checken und die Kinder bekommen ein umfassendes Bild über uns. Und natürlich macht es auch Spaß!
Berufspraktische Tage im Hotel Alpenhaus Kaprun
Bei den berufspraktischen Tagen gibt es zusätzlich zu vielen praktischen Tätigkeiten eine Rätsel Ralley durch die Hotels. Hier dürfen die Jugendlichen sich selbstständig auf die Reise machen und einige Fragen beantworten…
... wie:
- Welche Alpenhaus Hotels & Resorts gibt es?
- Wie viele Zimmer hat das Alpenhaus?
- Welche Abteilungen gibt es und wofür sind diese verantwortlich?
- Welche Lehrberufe werden bei uns in den jeweiligen Abteilungen ausgebildet und wie heißen die aktuellen Lehrlinge?
- Was musst du tun um den vollen Lehrlingsbonus zu bekommen?
- Wie heißt dein:e zukünftige Ausbilder:in und welche Funktion hat er/sie im Unternehmen?
- Usw. da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
Schulkooperationen aufbauen und konkrete Workshops anbieten
Seit kurzem haben wir einen Workshop entwickelt um ganze Schulklassen bei uns zu empfangen und spielerisch wichtige Eigenschaften zu vermitteln, welche im Tourismus notwendig sind. Dazu benötigen wir circa 2 Stunden und wir konnten aktuell im Herbst 2024 bereits fünf Klassen zu uns einladen. Einigen mussten wir sogar absagen!
Wir starten dabei immer mit einem Rundgang durch unsere Hotels und gehen in alle Abteilungen. In jeder Abteilung ist dann im Idealfall ein Lehrling vor Ort, der Fragen beantwortet. Dazu gibt es auch immer spannende Fakten. Hintergrundwissen, welches man im Urlaub im Hotel, nicht erfährt.
Im Anschluss startet der Workshop, wo wir Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamwork, Geschick, Ausdauer und Flexibilität in den Vordergrund stellen. Dazu werden einzelne Teams gebildet und von unserer Employee Life Coach betreut. Auch Gamification bauen wir ein, damit wir die Jugendlichen gut abholen und vor allem begeistern können.
Berufspraktische Tage in den Kremslehner Hotels
Prinzipiell sind berufspraktische Tage in der Küche, im Service und an der Rezeption möglich – gerne auch im Wechsel. Sollten sich die Schüler:innen entscheiden, nur in einer Abteilung schnuppern zu wollen, erlauben wir maximal 3 Tage – ansonsten gerne auch 5 Tage. Wir nehmen im Normalfall maximal 2 Schüler:innen gleichzeitig, wobei wir darauf achten, nur eine Person pro Abteilung zu betreuen. So können die Jugendlichen wirklich gut ins Geschehen eintauchen.
Küche:
Die SchülerInnen beginnen in der Patisserie. Dort helfen sie nach Lust und Laune beim Backen, Anrichten, Dekorieren. Sie bekommen Einblicke in die Lagerräume und Kühlhäuser, dürfen unter Anleitung ein wenig die Küchenmaschinen bedienen und können viele Fragen stellen. Wer viel Interesse zeigt, kann in weiterer Folge auch in anderen Küchenabteilungen schnuppern!
Service:
Die Schüler:innen starten im Frühstücksservice. Sie begrüßen Gäste, helfen das Buffet zu bestücken, dürfen Gedecke herrichten, sehen, was alles im Back Office passiert. Je nach Geschäftsgang bekommen Sie auch die Möglichkeit, im Bankettservice (Kaffeepausen und Räume herrichten, Banketttechnik kennenlernen etc.) und im Restaurant zu schnuppern.
Rezeption:
Die Schüler:innen sind direkt am Front Desk dabei. Sie dürfen Zimmerpässe schreiben, gerne auch mit Gästen reden und je nach Tagesaufwand bei allen Tätigkeiten mitdabeisein. Oft werden sehr viele Fragen gestellt und unsere Mitarbeiter:innen regelrecht interviewt.
Gleich ist in allen Abteilungen, dass wir zeitlich kein allzu enges Korsett schnüren, sondern individuell nach Arbeitsaufwand, Interesse der Schüler:innen spontan entscheiden, wann wir den Tag beenden. Außerdem bekommen die Schnupperer immer einen Buddie an die Seite – oft ein dienstälterer Lehrling – der/die sie den Tag hindurch begleitet und zum Beispiel auch in die Mittagspause mitnimmt.
Zu Gute kommt uns, dass wir viele langjährige Mitarbeitende haben, die wissen worum es geht und ihre Abteilungen gut auf die Schüler:innen einstimmen können.
Natürlich bedeuten Schnupperer für die Kolleginnen und Kollegen immer Mehrarbeit. Doch gerade in Zeiten, in denen es schwer ist, Fachkräfte bzw. (die richtigen) Lehrlinge zu finden, sehen wir es als Teil unserer Verantwortung und als Investition in die Zukunft, jungen Menschen unsere berufliche Welt näher zu bringen. Es ist uns schon mehr als einmal geglückt, eine:n Teilnehmer:in der „berufspraktischen Tage“ zum zukünftigen Lehrling zu machen.
Checkliste: berufspraktische Tage optimal gestalten
WORK FOR US ist ein Verein für Mitarbeiterqualifizierung im Großraum Zell am See. Ihr Koordinator Hans Peter Oberhofer hat uns eine Muster-Checkliste für Schnuppertage zur Verfügung gestellt. Nutzen Sie diese gerne zur Inspiration und als hilfreiche Struktur für alle Beteiligten!
Unsere 20 Mitglieds-Hotels pflegen schon seit Jahren gute Beziehungen zu den Schulen der Umgebung. Durch berufspraktische Tage und Einladung ganzer Schulklassen gewinnen die Jugendlichen lebendige Eindrücke zu Jobs im Tourismus. Eine wichtige Chance für Hotelier:innen aller Regionen Österreichs!
ÖHV-Young Talents für berufspraktische Tage
Sie möchten Ihre Hotel gerne für Jugendliche zum Schnuppern anbieten? Registrieren Sie sich auf unserer Jobbörse ÖHV-Young Talents!
Ein:e Jugendliche:r möchte gerne im Hotel schnuppern - was gilt es zu beachten?
Bitte hinterfragen Sie, ob die ode der Jugendliche während oder außerhalb des Unterrichts zu Ihnen schnuppern kommt. (In den Ferien wäre zB. immer außerhalb des Unterrichts).