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Profi-Tipps zum Energiesparen im Hotel
Teuerung

Profi-Tipps zum Energiesparen im Hotel

Kleinvieh macht auch Mist – getreu diesem Motto hat Umweltfragen-Spezialist Erwin Bernsteiner einfache Möglichkeiten zum Energiesparen in der Hotellerie zusammengefasst.

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Licht auch am Tag?

Was im Straßenverkehr mit der Begründung des erhöhten Energieverbrauches wieder verworfen wurde, ist in Hotels sehr verbreitet. Dauernde Beleuchtung wird selbst bei Sonnenschein gar nicht wahrgenommen und auch nicht abgeschaltet. Beispiele sind Lobby, Frühstücksräume, leerer Gastraum, Gänge, Keller, Lager. Ein Rundgang und klare Anweisungen und/oder technische Lösungen helfen rasch.

 

Illuminierung der Zimmer

Wer erlebt es nicht immer wieder – beim Einstecken der KeyCard ist jede Lampe im Zimmer eingeschaltet, auch im Bad und WC. Zum Teil ist es mühsam, auch den letzten Schalter einer Stehlampe noch zu finden, um sie auszuknipsen, weil ja gerade kein Bedarf ist. Hier wirkt sich eine Beschränkung auf das Wesentliche mit Sicherheit nicht nur auf den Stromverbrauch günstig aus.

 

Minibars

Minibars stehen immer unter Strom, erzeugen dadurch Abwärme, die im Sommer immer öfter weggekühlt werden muss. Wenn man pro Gerät vorsichtig 200 kWh Verbrauch im Jahr zugrunde legt, kann man sich mit dem aktuellen Stromtarif seine Kosten leicht errechnen und die Notwendigkeit durchaus hinterfragen.

 

Warmwasserverbrauch

1 m³ Warmwasser mit 40°C enthält bei einem Wirkungsgrad der Heizung von 85 % über 41 kWh Energie. Damit kann man beispielsweise mit einem durchschnittlichen E-Auto 200 km fahren. Daher ist ein kontrollierter Wasserverbrauch bei Wasserhähnen und Duschen ein probates Mittel, um gut Energie einzusparen.

Mehr als 6 Liter pro Minute bei Wasserhähnen und 9 Liter bei Duschen sind nicht erforderlich und ebenso wenig zeitgemäß. Für die Betreiber:innen heißt das weniger Energiekosten sowie Einsparung bei Wasser- und Kanalgebühren.

Erwin Bernsteiner
Büro für Umweltfragen

Fensterkontaktregelung

Wenn ein Fenster im Hotelzimmer geöffnet wird, reagiert im Normalfall der Heizkörperthermostat mit einem Öffnen des Ventils und Hinauffahren der Temperatur des Heizkörpers. Im schlechteren ist das Fenster die ganze Nacht gekippt, weil die Gäste frische Luft möchten und die Heizung läuft auf Vollbetrieb, im Sommer wird stattdessen gekühlt, wenn eine Klimaanlage läuft und warme Luft hereinströmt. Eine Fensterkontaktregelung kehrt das um: Wird das Fenster im Zimmer oder die Balkontüre geöffnet, werden Heizung bzw. Kühlung ausgeschaltet. Eine sehr effiziente Maßnahme, die bei Neu- und Umbauten Standard sein sollte.

 

Schwimmbadabdeckung und Temperaturüberwachung

Kaum zu glauben, aber es gibt noch immer Außenbecken, die während der Nacht und in Ruhezeiten nicht gegen Wärmeverlust geschützt werden. Zudem bringt jedes Grad weniger Wassertemperatur gute Einsparmöglichkeiten bei der Wärmeenergie.

 

Heizkörperverkleidungen und -abdeckungen

Verkleidungen von Heizkörpern können manchmal zwar hübsch aussehen, die Wirkung ist kontraproduktiv, da die Wärme nicht entsprechend zirkulieren kann. Dasselbe gilt für bodenlange Vorhänge vor Heizkörpern, die braucht man ja nur nicht zuzuziehen, während abgebaute Heizkörperverkleidungen optische „Narben“ hinterlassen können.

Dichtungen prüfen und Kühlrippen reinigen

Unterschätzt werden der Kälteverlust und damit der Energieverbrauch durch undichte und schadhafte Dichtungen bei Kühlzellen und Gefrieranlagen. Die regelmäßige Reinigung dieser und auch der Kühlrippen von Kühlgeräten bringt ebenso Ersparnisse wie die Beachtung der richtigen Aufstellorte. Nicht selten stehen Kühlgeräte neben Öfen oder anderen Wärmequellen.

 

Anschaffung neuer Geräte & Stand by-Modi

Bei gewerblichen Geräten für Küche, Waschküche etc. gibt es keine einheitliche und verpflichtende Kennzeichnung zum Energieverbrauch, für Haushaltsgeräte wie Fernseher, PC, Drucker sehr wohl. Zum Teil verwirrende Bezeichnungen wie „A+++“ bis „G“ gehören der Vergangenheit an. Es gilt die am 01.03.2021 in Kraft getretene, novellierte Richtlinie mit einer Skala der Energieeffizienzklassen absteigend von „A“ bis „G“. Die Energieeffizienzklasse „A“ soll aktuell von keinem Gerät erreicht werden, ein Ansporn für die Hersteller und bessere Richtschnur für den Einkauf.

 

Nicht ganz so einfach, aber effektiv: Wärmerückgewinnung 

Kälteanlagen, Schwimmbäder und Lüftungen haben ein gutes Potenzial zur Abwärmenutzung, die wiederum zur Vorwärmung eines Pufferspeichers oder Boilers gut verwendet werden können. Dazu braucht es allerdings eine gute Planung und Umsetzung durch Fachkräfte des Vertrauens.

Ihr Ansprechpartner

DI Barbara Diallo-Strobl

DI Barbara Diallo-Strobl

Projekt- und Eventmanagement E-Mail senden +43 1 5330952-13

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