Ist der Gast im Hotelbad von unzählige Fläschchen Duschgel, Shampoo und Bodylotion beeindruckt oder denkt er zuerst an Plastikmüll? Würden Kunden, die das Handtuch einen weiteren Tag verwenden, bei Kurzaufenthalten auch auf Zimmerreinigung verzichten? Mit welchen nachhaltigen Maßnahmen man Lieferanten gewinnen, Gäste begeistern und dabei sogar noch Geld sparen kann, haben wir in praxistauglichen Tipps zusammengetragen.
Schritt für Schritt
„Wir brauchen nicht eine Handvoll Leute, die Zero Waste perfekt umsetzen. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unperfekt machen“, so Zero-Waste-Ikone Anne Marie Bonneau. Auch die wirklichen Vorzeigebetriebe der Hotellerie haben ihre Vision nicht über Nacht, aber sehr konsequent umgesetzt. Wichtig ist, sich Abteilung für Abteilung vorzunehmen und die Kreativität des Teams zu nutzen. Man sollte Gewohnheiten hinterfragen und den eigenen Gästen vertrauen – wenn Maßnahmen nicht schulmeisternd, sondern humorvoll umgesetzt werden, ist das Feedback oft grandios. Beispiel Seminarbereich: Wie wäre es mit stillem und prickelndem Leitungswasser in gebrandeten Flaschen, mit unverpackter Pausenverpflegung oder der App „Too Good To Go“ für die Weitergabe von Buffetresten?
Produkte am Prüfstand
Produkte können einzeln geprüft werden, z.B. Gästepantoffeln: Woraus werden sie hergestellt und von wo geliefert? Sind sie einzelverpackt? Können sie mehrfach verwendet werden oder zahlt man nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Entsorgung? Würde sich der Gast freuen, wenn man ihn auffordert, die Slipper als Erinnerung daheim weiterzuverwenden? Das hätte dann nicht nur einen Marketing-Effekt, sondern spart auch noch Entsorgungskosten. (Foto Mama Thresl)
Ein anderes Beispiel: Glastrinkhalme sind nicht nur stilvoller und eleganter als Plastikhalme, sie sind auch günstiger, weil sie wieder verwendet werden. Außerdem spart man bei Cocktails den Stirrer, da man mit einem Glashalm auch umrühren kann.
Viele weitere Tipps finden Sie im neuen ÖHV-Leitfaden!