1. Steuern
- Prüfung eines Aufwertungswahlrechts im Unternehmensgesetzbuch (UGB) für Grund und Boden auf den Verkehrswert (zur Verbesserung der Bilanzansätze).
- Evaluierung einer verbesserten Sachbezugsregelung (z. B. Dienstwohnungen, Kinderbetreuungsvorteile, Mitarbeiterrabatte) zur Entlastung von Tourismusbetrieben.
- Trinkgeldregelungen: Evaluierung und praxisgerechte Ausgestaltung (Trinkgeldpauschale, TRONC-Systeme).
2. Tourismus-Strategie
- Neuauflage und Weiterentwicklung des „Plan T – Masterplan für Tourismus“ in einem Stakeholderprozess. Fokus u. a. auf Klimawandel, Digitalisierung, KI, Fachkräftebedarf, soziale Nachhaltigkeit, Rollen- und Aufgabenklärung (Bund, Länder, Regionen), regionale Entwicklung und Tourismusakzeptanz.
- Einführung einer jährlichen Tourismusakzeptanz-Messung; Ableitung konkreter Maßnahmen zur Stärkung der Akzeptanz in der Bevölkerung.
- Unterstützungsangebote für Regionen mit „unbalanced tourism“, um eine ausgewogene Auslastung zu fördern.
- Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren, Stärkung des Tourismus als Impulsgeber in puncto Nachhaltigkeit und Förderung freiwilliger Zertifizierungen (z. B. Umweltzeichen).
- Tourismusforschungsoffensive: bessere Vernetzung wissenschaftlicher Netzwerke, interdisziplinäre Forschungsprojekte; Steigerung der Sichtbarkeit heimischer Tourismusforschung; zielgerichtete Beauftragung zukunftweisender Forschungsprojekte, die anwendungsorientiert ausgerichtet sind zur nachhaltig-erfolgreichen Transformation der Branche. Niederschwelliger Zugang zu Tourismuskennzahlen und -forschungsergebnisse.
3. Gewerbliche Tourismusförderung
- Verstärkung und Neuausrichtung der bestehenden Förderinstrumente (z. B. Qualität, Ganzjahresbetrieb, Betriebsübergaben, ökologische Nachhaltigkeit, attraktive Arbeitsbedingungen, Digitalisierung).
- Prüfung einer Anhebung der Kreditobergrenze für Investitionskredite der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) von 5 auf 10 Mio. Euro.
- Regelmäßige Analyse der Wertschöpfung und Effekte der Förderungen anhand transparenter KPI.
4. Entbürokratisierung & „Wirtshauspaket“
- Bürokratieabbau in Tourismus- und Freizeitbetrieben, u. a. durch Erleichterungen im Betriebsanlagenrecht und Lockerung wiederkehrender Prüfpflichten.
- Keine neuen gesetzlichen Rauchverbote in Freiluftbereichen (z. B. Gastgärten) – die Entscheidung liegt bei den Betrieben.
- Zusätzliche Förderangebote für die langfristig-resiliente Geschäftsmodellentwicklung in Tourismusbetrieben.
5. Attraktive Beschäftigung
- Aus dem Budget mit 6,5 Mio. Euro/Jahr dotierter Fonds für Tourismusbeschäftigte z. B. zur Unterstützung bei Qualifizierung, Arbeitsunfällen oder Arbeitslosigkeit
- Prüfung der Ausweitung von Ganzjahresarbeitsplätzen und Saisonverlängerung.
- Maßnahmenpaket zur Steigerung der Fairness gegenüber Beschäftigten (z. B. Sichtbarmachung guter Arbeitgeber:innen).
- Forcierung von Mobilitätsangeboten („letzte Meile“, Mikro-ÖV) für Beschäftigte und Lehrlinge im ländlichen Raum.
- Ausweitung der Kampagne „Team Tourismus – Starke Branche, deine Chance“.
6. Lehre & Ausbildung
- Befristung und regelmäßige Überprüfung von Feststellungsbescheiden für Lehrbetriebe im Tourismus.
- Anreizsystem für innerbetriebliche Ausbilder:innen.
- Zukunftsorientierte Weiterentwicklung der touristischen Berufsbilder, Modernisierung von Lehrplänen und Berufsschulen (E-Learning, Modulsystem)
- Gleichwertige Finanzierung von Lehre und Schule; Gleichstellung in der gesellschaftlichen Anerkennung
- Stärkung und Aufwertung der polytechnischen Schule.
- Förderung von Ausbildungsverbünden.
- Maßnahmenpaket zur Sicherstellung einer möglichst hohen LAP-Abschlussquote auch mit digitalen Lernangebote
- Ausbau der Lehre mit Matura
- Junge Menschen mit Migrationshintergrund bestärken, eine Lehre zu absolvieren; Schwerpunkt auf Sprachkompetenz Deutsch in- und außerhalb der Berufsschule.
7. Fachkräfteanwerbung
- Primär Nutzung nationaler und europäischer Arbeitskräftepotenziale, zusätzliche verbesserte Rahmenbedingungen für internationale Tourismus-Fachkräfte bei saisonalen Spitzen.
- Erhöhung der Saisonkontingente auf 5.500 pro Jahr; zusätzlich eigenes Kontingent (2.500) für den Westbalkan (Evaluierung 2027).
- Ziel: Langfristige Neuregelung über die RWR-Card und weitere gesetzliche Bestimmungen zur Arbeitsmigration.
- Beschleunigung und bessere Planbarkeit beim Verfahren (z. B. frühzeitige Erlassung der Saisonkontingent-Verordnung); zusammen mit dem AMS Fahrplan zur Verkürzung der Bearbeitungsdauer; administrative Lösungen zum raschen Umgang mit „No-Show“-Fällen bei Mitarbeiter:innen in Betrieben, die einen Kontingentplatz zugeteilt bekommen
8. Österreich Werbung
- Sicherstellung einer bedarfsgerechten Ausstattung.
- Weiterentwicklung mit Schwerpunkt Kommunikation, Innovation und Kooperation („digital first).
- Forcierte Kooperationen im In- und Ausland zur Effizienzsteigerung
- Verstärkte Maßnahmen zur Ganzjahres- und Internationalisierungsoffensive.
- Entwicklung einer ressortübergreifenden Strategie, um sportliche/kulturelle Großevents gezielt für touristisches Marketing zu nutzen
9. Natur & Regionen
- Bekenntnis zur Bedeutung des Seilbahnwesens für Wirtschaft und Tourismus; Förderung klimaverträglicher Entwicklung des Wintertourismus (z. B. Ausbau erneuerbarer Energie).
- Urbane Seilbahnen als Teil integrierter Mobilitätskonzepte.
- Nachhaltige Absicherung von Schutzhütten; nationale Schutzhütten-Initiative.
- Bewahrung der Nationalparks als Naturjuwele und Aushängeschilder
- Schau-, Erlebnis- und historischen Gärten sichtbarer machen.
10. Privatvermietung
- Einführung eines Online-Registers zur Erfassung sämtlicher touristischer Unterkünfte („Registrierungspflicht für Privatvermietung“)
- Der Datenaustausch zwischen Behörden und Online-Buchungsplattformen wird verbessert, insbesondere durch Umsetzung der EU-Verordnung zur Kurzzeitvermietung.
- "Aktion scharf" gegen gesetzeswidrige Privatvermietung
- Maßnahmenpaket zur Steigerung der Fairness zwischen touristischen Unterkunftsformen